Autofriedhof Ryd, Kyrkö Mosse


In Südschweden, in der Nähe von Ryd, liegt in einem Moorgebiet, Kyrkö Mosse, ein weiterer Oldtimer-Autofriedhof.

Bereits 2016 haben wir vom Oldtimerfriedhof in Bastnäs berichtet. Dieser ist größer und die Fahrzeuge sind noch besser erhalten.

Wenn man nicht so weit in den Norden fahren möchte, ist der Schrottplatz von Kyrkö Mosse aber einen Ausflug wert.

Hier verrotten schwedische, europäische und amerikanische Fahrzeuge auf weichem Moorboden, mitten im Wald.

Natürlich ist der Besuch kostenlos.

Irgendwie ist die Zeit stehen geblieben und der Begriff "Lost Place" ist durchaus angebracht.

Die Anfahrt

Die erste Schwierigkeit lag darin, den Autofriedhof Bilkyrkogård überhaupt zu finden. In Ryd ist er nicht ausgeschildert, aber in den meisten Navis ist er inzwischen verzeichnet. Vom Ortkern in Ryd fährt man auf die 119 nach Westen. Nach ungefähr einem km gibt es auf der rechten Seite einen kleinen Besucherparkplatz und auf der linken Seite ein Schild mit "Bilkyrkogård". Ein Holzschild mit einer internationalen Beschriftung hat inzwischen ausgedient.

Wegweiser auf der 119
Wegweiser auf der 119
Der kleine Besucherparkplatz
Der kleine Besucherparkplatz
Das alte Holzschild
Das alte Holzschild

Die Geschichte

Das Moorgrundstück gehörte Åke Danielsson. Er hat dort als Torfstecher gearbeitet und auch auf dem Grundstück gewohnt. In den sechziger Jahren lies die Nachfrage nach Torf ab, gleichzeitig kauften sich viele Dorfbewohner ein neues Auto und suchten einen Platz wo sie ihr altes abstellen konnten. Da Åke genug Platz hatte, wurde man sich schnell einig. Das Altauto durfte kostenlos abgestellt werden und Åke begann seine neue Tätigkeit als Teileverwerter und Betreiber einer Autowerkstatt. In dieser Funktion sammelte er auch die ausrangierten und wild abgestellten Autos in der Region zusammen und verwertete diese unter Beachtung der schon damals geltenden Umweltauflagen. Irgendwann in den achziger Jahren war Åke für diesen Job zu alt und seitdem stehen die Autos, sich selbstüberlassen, im Moor.

Ende 2000 verstarb Åke im Altersheim und es wurde schon lange diskutiert was mit seinem Nachlass passieren soll. Damit der jetzige Eigentümer des Grundstücks nicht die Kosten der Sanierung tragen muss, entschied die Regierung das Grundstück in seiner jetzigen Form bestehen zu lassen. Sie vermuten, dass sich die Natur das Grundstück wieder zurückerobert. Obwohl das Entwenden und Zerstören von Teilen auf dem Autofriedhof verboten ist, bekommt man aber den Eindruck, dass dadurch dieser Platz schneller dem Erdboden gleich gemacht wird, wie es die Natur schaffen kann. Auf jeden Fall ist so ein neuer Touristenhotspot in der Gemeinde Ryd entstanden.

 

Fahrzeuge

Impressionen