Havanna


Havanna ist definitiv eine Reise wert. Entweder man liebt diese Stadt oder hasst sie. Kultur, Geschichte, Musik und hilfsbereite Menschen wechseln sich ab mit Schmutz, Lärm Armut und jahrelanger Mangelwirtschaft. Man begibt sich definitiv auf eine Zeitreise und hinter jeder Ecke lässt sich etwas neues Entdecken.

Wir sind am 01.11.2018 über Madrid nach Havanna geflogen und weil wir am Abend gegen 21 Uhr landen sollten, haben wir mit dem Vermieter unserer Wohnung eine Abholung ausgemacht. Das Apartamento haben wir bei booking.com gefunden. Zwei Zimmer, Küche, Bad, Balkon, Handtücher und Bettwäsche für ca. 30 € am Tag, am Rande der Altstadt gelegen, versprachen uns genug Flexibilität für die erste Woche.

Die Kommunikation im Vorfeld mit dem Vermieter erfolgte auf Englisch und wie versprochen erwartete uns eine nette Dame am Flugplatz, welche uns nach dem Geldumtauschen ein Taxi rief und dem Taxifahrer die Adresse mitteilte. Das war nach dem langen Flug und in der dunklen Umgebung eine super Lösung. Ohne Sprach- und Ortskenntnisse wäre der Transfer definitiv schwieriger geworden. An der Wohnung erwartete uns bereits der Vermieter zur Schlüsselübergabe.

Diese Zuverlässigkeit bei Absprachen und die Bereitschaft für den Gast etwas zu organisieren haben wir in den nächsten zwei Wochen immer wieder erlebt und spiegelt die Gastfreundschaft und das Improvisationstalent der Kubaner wieder.

Unsere Unterkunft

Bei der Suche nach einer geeigneten Unterkunft war uns die Nähe zur Altstadt, zu weiteren Sehenswürdigkeiten, aber auch die Option eine Küche nutzen zu können, wichtig. Auch die Lage im ersten Stock war uns lieber wie vergitterte Fenster einer Erdgeschosswohnung. Womit wir nicht gerechnet haben, waren die Geräuschkulisse der Straße und auch dass die Abgase der Lastwägen und andere Gerüche teilweise direkt über den Balkon in die Wohnung zogen. Zum Glück lag das Schlafzimmer von der Straße abgelegen und tagsüber konnten wir auch die alte Klimaanlage laufen lassen. Nachts haben wir uns wegen der Laufgeräusche mit dem Deckenventilator beholfen. Alles in allem aber genau das was wir wollten, rechts und links nur kubanische Nachbarn.

Blick nach links vom Balkon auf die Straße
Blick nach links vom Balkon auf die Straße
Der Nachbarhof mit Getränkesirupverkauf
Der Nachbarhof mit Getränkesirupverkauf
Blick nach rechts in die Altstadt
Blick nach rechts in die Altstadt

Oldtimer

Einer der Gründe für den Besuch Kubas sind sicherlich die vielen amerikanischen Oldtimer. Ein paar Dinge müssen einem aber klar sein. Ich habe keinen originalen Wagen gefunden, Mangels entsprechender Teile wird alles verbaut was irgendwie verfügbar ist, trotzdem sind einige Wagen sehr schön restauriert worden. Ersatzteile für das eigene Auto oder komplette Fahrzeuge für den Export sind im Prinzip nicht verfügbar. Und ich habe keine Möglichkeit gefunden einen Oldtimer zu mieten und ihn selber fahren zu dürfen. Von daher geht es immer nur mit Fahrer.

Viele Tagestouristen nutzen die rauspolierten Cabrioles. Die Fahrt um den "Block" kostest hier richtig viel Geld. Die gleiche Strecke mit dem Taxi, und hier kann man auch immer zwischen einem Oldtimer oder einem Lada wählen, kostet teilweise nur 10 - 20 Pozent. 

Cool aber Teuer
Cool aber Teuer
Angucken kostet nichts
Angucken kostet nichts
Alternative normales Taxi
Alternative normales Taxi
Coco Taxi
Coco Taxi
Was nicht passt, wird passend gemacht
Was nicht passt, wird passend gemacht
Kraftstoff ist relativ teuer
Kraftstoff ist relativ teuer

Menschen und Musik

Eine weitere Faszination geht von den Menschen und der Musik in Kuba aus. Musik ist in Havanna praktisch immer und überall in der Luft. Oft kann man sich irgendwo hinsetzten und den Musikern lauschen. So vielfältig wie die Musik sind aber auch die Menschen. Kuba ist ein Schmelztiegel verschiedener Nationen. Viele dankbare Motive für einen Fotografen.


Malacon

Neben der Altstadt gehört die Uferpromenade Malacon zu den Sehenswürdigkeiten Havannas. Hier cruisen die Oldtimer, flanieren Einheimische und Touristen, lässt man den Tag ausklingen oder geht in einem der zahlreichen Restaurants essen oder einen Cocktail trinken. Bei Sturm schlagen die Wellen gegen die Ufermauer und die Gischt spritzt in hohem Bogen über die Straße. Wir haben an einem Abend einen einstündigen Tropensturm erlebt, welchen die mitwartenden Kubaner gelassen abgewartet haben, was angesichts der fehlenden Regenrinnen und Abflüsse die beste Lösung ist. 



Baden am Stadtstrand

Nach ein paar Tagen "Asphalt treten" war uns nach Strand, Baden und Sonnenbaden. Direkt vom Parque Central fährt ein Bus zum Stadtstrand von Havanna. Einfach an der Bushaltestelle in die Warteschlange einreihen und wenn der Bus kommt einsteigen. Jeder bekommt einen Sitzplatz und gezahlt wird im Bus. Am besten direkt Hin- und Rückfahrt für ungefähr 5 Euro pro Person bezahlen. Am Strand gibt es ein paar Haltestellen. Wir sind am Hotel Tropicoco ausgestiegen und später am Strand bis zur Wendeschleife Hotel Atlantico gelaufen, um dort die Rückfahrt anzutreten. Der Strand ist mehrere Km lang, man findet Strandabschnitte mit Liegen, Sonnenschirmen und Trubel, aber auch ganz einsame und natürliche Abschnitte. Man kann den ganzen Tag am Strand verbringen, Restaurants und Cocktailbars gibt es fußläufig, lediglich den letzten Bus sollte man nicht verpassen, sonst bleibt nur das Taxi.


Architektur und StreetArt

Leider sind in Havanna nicht mehr alle alten Gebäude zu retten, aber an vielen restaurierten Gebäuden erahnt man den ehemaligen Reichtum und auch die unterschiedlichen Zustände des Verfalls haben ihren Reiz. Viele ungenannte Künstler nutzen freie Wände für ihre StreetArt.